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The Luminous Ones - Earth Elektra

[Earth Elektra – Fuge, Tanz und Finale]

„Wenn die Materie ewig war, musste sie auch ewige Eigenschaften besitzen, wie Gestalt, Trägheit, Bewegung und Teilbarkeit. Diese Teilbarkeit aber ist nur eine Folge der Bewegung, denn ohne Bewegung lässt sich nichts teilen, trennen oder ordnen. Man betrachtet also die Bewegung als zum Wesen der Materie gehörig.“

Dieses Zitat von Voltaire aus dem Jahr 1794 komprimiert und destilliert, um was es im multimedialen Projekt EARTH ELEKTRA des Künstlers Frank Oehlmann geht, das als Trilogie die Parts FUGE, TANZ und FINALE umfasst: Materie, die in Bewegung ist. Mal luftig leicht wie Wolken, Nebel, Wellen und Wasser. Mal Himmelskörper und Planeten, die im ewigen Kreislauf ihre geordneten Bahnen ziehen. Dann Menschen, die (sich) bewegen und in Bewegung setzen – ihre Körper, sich und andere. Und anderes: Material. Materie. Und dem Wesen der Materie immanent ist Bewegung.
Im ersten Teil der Trilogie FUGE wird der Zuhörer / Zuschauer entführt in eine auditiv-akustische Meditation – in eine Komposition auf dem Grundton Cis (Erdenton 432,1 Hz, 127,6 bpm) mit Elementen aus dem 1. Satz des 14. Streichquartetts von Ludwig van Beethoven. Die in dem Stück vorhandenen isochronischen Töne und binauralen Beats (Alpha und Theta Wellen) elektrisieren und erden zugleich – EARTH ELEKTRA zieht uns in ihren Bann und mitten hinein.

Earth Elektra Fuge – video and music: Frank Oehlmann, 2020/22 – Filmaufnahmen: Serbien, Tara Nationalpark und Landschaft in Nähe der Uvac Schlucht Musik: Komposition auf dem Grundton Cis (Erdenton 432,1 Hz, 127,6 bpm) mit Elementen aus dem 14. Streichquartett, 1. Satz, Ludwig van Beethoven. Die in dem Stück vorhandenen Isochronischen und Binauralen Beats (Theta Wellen) wirken am besten über Kopfhörer! 

Der Langsamkeit, ja fast schon Trägheit dieser ersten, 8-minütigen Komposition steht kontrastiv der zweite Part gegenüber: in TANZ trifft die Entdeckung der Langsamkeit auf das geordnete Chaos von Geschwindigkeit und wird zu einem Rausch: Ein Karussell verdreht uns den Kopf und sich im immer gesteigerteren Kreis. Wir sehen Bagger, die ihr Ballett tanzen und Lastwagen im (Kreis-)Lauf gegen die Berge des Materials; Gleisarbeiter im gleißenden Licht der Scheinwerfer; Astronauten – überirdisch schweben sie im extraterrestrischen Licht. Licht, das sich in Tönen bricht. Pulsierende Musik, in der Bewegung des Lichts sich spiegelnd. Die Kompositionen von Musik und Video verschmelzen zu einer Symphonie aus Raum und Zeit, in Klang und Bewegung, durch überirdische Sphären und gänzlich irdische Kontexte.

Earth Elektra Tanz – video and music: Frank Oehlmann, 2020/22

Die Steigerung der Geschwindigkeit und Bewegung findet ihren Höhepunkt im FINALE, einem ton- und bildgewaltigen, visuellen Konzert: Wir sehen die Welt von oben, mit Blick aus dem Weltall auf die Erde – eine Erde, die wir in die Zange genommen haben. Eisberge brechen, Gletscher schmelzen, Wälder brennen, Risse entstehen. Mal unterstreichen sphärische Soundteppiche Flugaufnahmen über weite Ebenen. Mal kontrastiert der pulsierende, immer schneller werdende Rhythmus des Sounds die kalleidoskop-artigen Video-Collagen – Collagen, in denen man den Künstler selbst sieht, an den Drums, an den Synthesizern, immer in Bewegung. Und den Zuhörer und Zuschauer bewegen vielleicht die Fragen: Wer bin ich, wer sind wir in der Welt? Haben wir uns zum Mittelpunkt der Erde gemacht? Den langen, ruhigen Fluss der Zeit gestört, zerstört? Was bleibt am Ende? Wir? Die Welt? Das Weltall? Am Ende sehen wir einen Fluglotsen auf einem Rollfeld in Grönland: Er winkt das Flugzeug ein, an die richtige Position. Er winkt, doch fast sieht es so aus, als rufe er nach Hilfe. Die Hände gehen wie in einem Gebet zum Himmel – oder stoppt er einfach nur das Flugzeug? Oder die Menschen? Sich? Dich? Mich?

Das FINALE gibt keine Antwort, lässt einen aber elektrisiert zurück: EARTH ELEKTRA – FUGE, TANZ und FINALE macht erlebbar – sicht- und hörbar – was Dalai Lama einmal sagte: „Das Universum, in dem wir leben, ist wie ein lebendiger Organismus.“ Ein Organismus, der lebt und in dem wir leben – vielleicht nicht ewig, aber hoffentlich noch lange genug, um zum Beispiel Zeit zu haben, sich auf dieses künstlerische Sehwerk einzulassen, das auf die Kraft und Poesie der Bilder und der Klänge setzt.

Earth Elektra Finale – video and music: Frank Oehlmann, 2020/22 – filmed at home; Grönland videos by NASA’s Goddard Space Flight Center,
sound of the EARTH, with isochronic tones and binaural beats (for best effect hear with headphones!)

[Earth Elektra – Meditation]

Earth Elektra Meditation – Tai Chi Performance – Berthold Welter, Video and Music – Frank Oehlmann, 2021/22 – filmed at Urdenbach am Rhein. Music – Earth Day Meditation „The Gate To The Earth Power“, with isochronic tones and binaural beats (for best effect hear with headphones!)

[Earth Elektra – Lamento]

Earth Elektra Lamento – Video and Music: Frank Oehlmann, 2023 – Filmaufnahmen: Serbien, Tara Nationalpark. The music is composed on the sound of „das Platonische Jahr“. This is the second part of Earth Elektra.